Warum Psychotherapie?
Schwierigkeiten und Hürden in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind durchaus normal- und werden in der Regel auch gemeistert.
Manchmal dauern Schwierigkeiten und Belastungen aber zu lange an, können sich verfestigen und zu auffälligem Verhalten oder andauernden Stimmungsproblemen führen. Unter einer Vielzahl von ungünstigen
Bedingungen und Lernerfahrungen können dann psychische Störungen entstehen.
Psychotherapie ist die Behandlung der Psyche, betrifft also das Denken, Fühlen und Handeln. Durch Psychotherapie können psychische Störungen
mittels wissenschaftlich anerkannten Verfahren zufriedenstellend behandelt werden. Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen ist multimodal, setzt also nicht nur beim Kind, sondern auch in
der Familie sowie in Kindergarten/Schule etc. an.
Behandlungsspektrum: u.a.
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Affektive Störungen wie Depression oder Manie
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Angststörungen (z.B. vor Tieren, Plätzen, Schule, Menschenmengen)
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADS/ADHS)
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Anpassungsstörungen und Posttraumatische Belastungs-störungen (nach
belastenden Ereignissen, wie Unfall, Trennung oder Verlust)
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Autismusspektrumsstörungen (Kanner, Asperger)
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Bindungsstörungen (Schwierigkeiten Beziehungen aufzubauen)
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Einnässen (Enuresis) - Einkoten (Enkopresis)
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Emotionale Störungen
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Essstörungen
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Lernstörungen
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Mutismus (Kinder sprechen mit nur wenigen oder gar keinen Menschen)
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Persönlichkeitsstörungen
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Pubertätskrisen
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Schlafstörungen
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Schulabsentismus, Schulverweigerung, Schulangst
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Selbstverletzendes Verhalten (Ritzen)
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Somatoforme Störungen (unklare körperliche Beschwerden)
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Soziale Ängste und soziale Phobien
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Störungen des Sozialverhaltens/ stark aggressives und oppositionelles Verhalten
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Stresssymptomatik
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Ticstörungen
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Trennungsängste
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Zwangsstörungen
Was ist Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie ist eine von mehreren Psychotherapieschulen und ist von den Krankenkassen als Behandlungsverfahren anerkannt. Sie
gilt derzeit als das am besten wissenschaftlich untersuchte Behandlungsverfahren und basiert auf Erkenntnissen aus der Lern-psychologie, den
Neurowissenschaften, der Entwicklungspsychologie und -psychopathologie.
Die Verhaltenstherapie hat zum Ziel verschüttete Ressourcen wieder zu entdecken, neue Fähigkeiten zu erlernen, um so problematisches
Verhalten oder problematische Zustände abzubauen oder zu vermindern. Sie richtet ihren Fokus dabei schwerpunktmäßig auf das Hier- und Jetzt.
Nach einer ausführlichen Diagnostik analysieren Verhaltens-therapeuten Zusammenhänge und Folgen eines problematischen Verhaltens, um dem
Kind/Jugendlichen und seinen Eltern zu vermitteln, wieso ein bestimmtes Verhalten auftritt. In der Therapie wird gemeinsam mit dem Kind/Jugendlichen und seinen Eltern Strategien
entwickelt, damit dieses Verhalten nicht mehr, oder konstruktiveres Verhalten an seiner Stelle, auftritt. Es geht um die Veränderung des Verhaltens durch Neulernen, Umlernen und Verlernen in
gezielten kleinen Schritten.
Verhaltenstherapie ist transparent und verständlich. Sie zielt darauf ab, das Kind/den Jugendlichen und seine Eltern zu unterstützen sich
selbst zu helfen. Der Patient wird quasi zum Experten für seine eigene Entwicklung ausgebildet. Mit ihm zusammen werden Ziele ganz konkret besprochen, Pläne gemacht und konkretes Verhalten -
auch spielerisch -eingeübt.